Handynutzung wird Schwerpunktthema für 2025 in allen NÖ Schulen

Expertenrunde zu „Handy-kompetenter“ Schule nimmt Chancen und Risiken unter die Lupe

Im Haus der Digitalisierung in Tulln hat auf Initiative von der Präsidentin der Bildungsdirektion für NÖ, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, eine Expertenveranstaltung zum Thema „Handy-kompetente“ Schule stattgefunden. Ziel der Veranstaltung war es, Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern, Möglichkeiten aufzuzeigen, welche Risiken und Chancen die Nutzung von Smartphones mit sich bringen.

„Das Handy ist das Tor zur Welt und nicht nur für mich, sondern für viele aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. So nutzen Jugendliche ihr Handy beispielsweise für die Organisation des Alltags, für die Kommunikation mit ihren Freunden oder für TikTok. Neben diesen positiven Effekten der Handynutzung wird die Gefahr einer übertriebenen Nutzung von Smartphones immer größer. Hier braucht es eine Trendumkehr bei der alle eine große Verantwortung tragen“ erklärt die Landeshauptfrau.

Für Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister sind die Themen der Handynutzung und der digitalen Medien ebenfalls sehr wichtige. Und hier ist vor allem die Schule gefragt, denn sie ist jener Ort wo wahrscheinlich letztmals alle Altersgruppen und zwar von den Großeltern bis zu den Kindern angesprochen werden können. „In der Schule sind Handy und auch die sozialen Medien sehr große Themen, denen wir uns alle stellen müssen. Hier geht es darum, keine schwarz-weiß-Malerei zu betreiben oder das Handy zu verteufeln, sondern den kompetenten bzw. richtigen Umgang mit dem Handy zu lernen und zu lehren“ so Teschl-Hofmeister.

Keynote Speaker, Neurowissenschaftler und Psychiater Manfred Spitzer ging in seinem Statement auf die Gefahren rund um eine übertriebene Handynutzung ein. Eine exzessive Handynutzung schade schwächeren Schülerinnen und Schülern viel mehr als besseren. Dies spiegle sich in vielen Studien wieder. Als Beispiel für eine negative Auswirkung von missbräuchlicher Verwendung führt er die Gefahr früher dement zu werden an.

Im Anschluss an den Vortag fand eine Expertenrunde mit Smartphone-Coach Andrea Buhl-Aigner, Vorstand es NÖ Landesverbandes der Elternvereine Stefan Szirucsek, Bundesschulsprecherin Mira Langhammer, Direktorin BG/BRG Klosterneuburg Hemma Poledna und Bildungsdirektor Karl Fritthum statt. Einigkeit bei allen herrschte darin, dass die Schule jener Ort ist in dem eine kompetente Handynutzung zwar ein wesentlicher Schwerpunkt sein muss, die Eltern aber ebenso nicht aus der Verantwortung genommen werden dürfen.

Bildungsdirektor Karl Fritthum strich die Wichtigkeit der Schulautonomie heraus. Im Rahmen der Schulpartnerschaft - Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und die Eltern - soll der Umgang mit dem Handy thematisiert und aufgearbeitet werden. Ein mögliches Ergebnis ist die Handy-freie Schule, wie es beispielsweise im BG/BRG Klosterneuburg seit diesem Schuljahr gelebt wird.

Die Bildungsdirektion für Niederösterreich wird jedenfalls das Thema „Handy-kompetente“ Schule im kommenden Sommersemester 2025 zu einem Schwerpunktthema in allen NÖ Schulen machen.

Veröffentlicht am 13.12.2024