Begleitmaßnahmen in Schulen und Kindergärten zum Krieg in der Ukraine

LR Teschl-Hofmeister/Bildungsdirektor Heuras: Familien, Lehr- und Kindergartenpersonal unterstützen den Krieg kindgerecht zu vermitteln

St. Pölten (11.03.2022) In den letzten Tagen kommen immer mehr vom Krieg geflüchtete Familien und Kinder aus der Ukraine in Niederösterreich und vereinzelt auch in den Bildungseinrichtungen des Landes an. Das eigens eingerichtete Fachteam des Landes Niederösterreich stellt den Pädagoginnen und Pädagogen in Kindergärten zahlreiche Informationen und pädagogische Handlungsanleitungen, wie sie Kindern den Krieg in der Ukraine erklären können, zur Verfügung.

„Die aktuelle Weltlage berührt uns alle. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine, erreichen uns täglich Bilder und Berichte aus einem Land unseres Kontinents, die nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern Betroffenheit möglicherweise auch Angst und Unsicherheit auslösen. Wir möchten als Land Niederösterreich hilfreiche Angebote schaffen, um es allen Betroffenen einfacher zu machen, die aktuellen Ereignisse den Kindern zu erklären“, so Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Den Kindergärten wurde ein umfassendes Informationsblatt mit konkreten Fragestellungen und Impulsen für mögliche kindgerechte Antworten gesendet. Weiters stehen MitarbeiterInnen aus dem Fachteam für Flucht und Migration den Kindergärten für sämtliche Fragestellungen zum Thema Krieg, und Flucht zur Verfügung. Daneben wird es außerdem die Möglichkeit für ein Onlinegespräch mit der renommierten Kinder- und Jugendpsychologin Sandra Velasquez zum Thema „Krieg in Europa - Gemeinsam für Frieden in Vielfalt. Wie schützen wir die Kinderseele?“ geben.

Im organisatorischen Bereich gibt es ebenfalls konkrete Lösungen, um die Kinder aus der Ukraine im Kindergarten zu integrieren. „Wir sind in Niederösterreich in den Kindergärten gut mit interkulturellen MitarbeiterInnen aufgestellt. Diese stehen auch den Eltern, aber großteils direkt den Kindern in den Einrichtungen zur Verfügung. 27 Mitarbeiter sprechen ukrainischverwandte Sprachen und stehen für die Unterstützung der geflüchteten Kinder vor Ort im Kindergarten bereit. Über die App Kidsfox kann mit den Eltern in Ukrainisch kommuniziert werden. Zudem gibt es auch ein Videodolmetschangebot, das in Ukrainisch aufgestockt wird“, so Teschl-Hofmeister.

Auch in den Schulen gibt es bereits umfangreiche Hilfestellungen. Die Bildungsdirektion Niederösterreich hat eine eigene Hotline für alle organisatorischen und pädagogischen Belange eingerichtet. In der Schulpsychologie gibt es ein neues Service, hier können Beratungen für Schülerinnen und Schüler auf Russisch oder Ukrainisch erfolgen.

Darüber hinaus werden alle relevanten Unterlagen und Hilfestellungen des Landes und des Bundes auf der Homepage der Bildungsdirektion für Niederösterreich abgebildet. Die Schulen sind auf die Flüchtlingskinder gut vorbereitet und haben bereits Erfahrungen damit. So werden wir in erster Linie versuchen, die Kinder im normalen Unterricht zu integrieren. Sie sollen so viel Normalität und Geborgenheit wie möglich erfahren. „Wir ersuchen auch die Gemeinden, dass sie der Bildungsdirektion jene geflüchteten Frauen melden, die eventuell in ihrer Heimat pädagogisch tätig waren. Sie können dann auch in den Schulen zur Unterstützung eingesetzt werden“, so Bildungsdirektor Johann Heuras.

„In den Schulen werden Beratungslehrerinnen und -lehrer eingesetzt um Kinder, Jugendliche und Familien zu begleiten. Um bei Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern das Lehrpersonal pädagogisch zu unterstützen, erging bereits eine Informationssammlung mit wichtigen Links und immer wieder aktualisierten Informationen an die Schulen. In vielen Bildungseinrichtungen liegt bereits das Handbuch „Flucht und Trauma im Kontext Schule“ des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen auf, das anlässlich der Flüchtlingskrise herausgegeben, danach immer wieder aktualisiert wurde“, so Teschl-Hofmeister abschließend.

Veröffentlicht am 11.03.2022